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Reizhusten: Gratwanderung zwischen Schutzfunktion und Erkrankung

Husten ist im Allgemeinen eine Schutzfunktion des Körpers. Sobald Fremdkörper durch die Atemluft in die Atemweg und Lunge zu gelangen drohen, wird ein Reflex ausgelöst. Husten, als unbewusstes, stoßartiges Ausatmen soll schädliche Stoffe (Staubpartikel, Viren, Bakterien) mit Schwung wieder herausbefördern. Das verhindert, dass sich eventuelle Krankheitserreger in den Bronchien festsetzen. Dieser Schutzreflex ist angeboren, sodass jeder, vom Baby bis ins hohe Alter immer wieder vom Husten betroffen ist.

Junge Frau mit Schal hustet in die Faust

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Wenn Gefahr für die Atemwege besteht, dann löst das in den Rezeptoren in den Schleimhäuten einen Hustenreiz aus
  • Es werden mit einer Geschwindigkeit von etwa 500 Km/h alle Fremdkörper, Giftstoffe und Bakterien ausgeworfen
  • Längerer Husten verursacht Anstrengung für den Organismus
  • Reizhusten ist „unproduktiver Husten“ ohne Auswurf
  • Reflux kann auch Reizhusten verursachen
  • Prinzipiell kann jeder von Reizhusten betroffen sein

Husten als lebenswichtige Schutzmaßnahme

Wenn Gefahr für die Atemwege besteht, wenn sie durch eingeatmete Fremdkörper in der Luft zu verschmutzen drohen, dann löst das in den Rezeptoren in den Schleimhäuten Alarm aus. Über die Nervenbahnen werden Impulse an das Gehirn gesendet. Wenn eine bestimmte Reizschwelle erreicht ist, löst das einen Hustenreiz aus.

Es werden mit einer Geschwindigkeit von rund 500 Km/h alle Fremdkörper, Giftstoffe und Bakterien ausgeworfen. Wenn dieser Hustenreiz länger andauert kann dies für den Organismus anstrengend werden. Alle, die über längere Zeit von Reizhusten geplagt wurden, können ein Lied davon singen.

Wie unterscheidet sich Reizhusten von anderen Hustenanfällen?

Beim Reizhusten handelt es sich um sogenannten „unproduktiven“ Husten, der keinen Auswurf nach sich zieht. Er entsteht durch akute Reizung der Atemwege: Schadstoffe, Zigarettenrauch, Staub oder Flüssigkeiten können diesen Husten reflexartig auslösen.

Aufgeschnittne Zwiebel auf einem Tisch neben einem Glas Honig

Hausmittel gegen Reizhusten

Gegen den Hustenreiz helfen bestimmte Hausmittel. Welche besonders gut gegen Reizhusten helfen, verraten wir in unserem Artikel.

Junge Frau lacht beim inhalieren

Inhalieren bei Reizhusten

Hier erfahren Sie, wie eine Inhalation gegen Reizhusten wirkt und welche Zusätze empfehlenswert gegen den Hustenreiz sind.

Erkältung oder Schutz: Was sind die Ursachen von Reizhusten?

In erster Linie sind es die erwähnten Fremdkörper, die den Reizhusten auslösen. Unproduktiver Husten kann aber auch die Vorstufe zu einer Erkältung und anderen Infekten im Hals und Rachen sein. Genauso gut, können Beschwerden durch Reizhusten nach viralen Infekten (durch Viren ausgelöste Erkrankung der oberen Luftwege) für längere Zeit ungeliebte Begleiter sein.

Eine andere Ursache kann in einer Refluxerkrankung liegen. Dabei fließt Magensäure und unverdauter Speisebrei in die Speiseröhre zurück. Die Kehlkopfschleimhaut, die Schleimhäute im Hals, werden durch die aufsteigenden Gase und Säuren gereizt, der Hustenreflex ausgelöst. Reflux (Rückfluss) wird in den meisten Fällen, durch Symptome wie Sodbrennen und saurem Aufstoßen begleitet.

Asthma bronchiale (chronische Erkrankung der Atemwege) oder Nebenwirkungen von Medikamenten (ACE-Hemmer) kommen ebenfalls als Auslöser in Betracht.

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Besonders in der Nacht oder wenn man liegt kann Reizhusten besonders schlimm werden. Denn im Liegen kann das Sekret aus der Nase in den Rachen hinunterfließen. Die Schleimhäute im Rachenbereich können davon gereizt werden. Eine aufrechte Position kann das Leiden lindern.

Besonders in der Nacht oder wenn man liegt kann Reizhusten besonders schlimm werden. Denn im Liegen kann das Sekret aus der Nase in den Rachen hinunterfließen. Die Schleimhäute im Rachenbereich können davon gereizt werden. Eine aufrechte Position kann das Leiden lindern.

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Vom Baby bis ins hohe Alter: vom Reizhusten können alle betroffen sein

Baby mit Husten liegt auf dem Rücken

Auch Babys können unter Reizhusten leiden.

Grundsätzlich kann Reizhusten jeden treffen. Einige Risikogruppen verdienen jedoch besondere Aufmerksamkeit. Eine Behandlung von Reizhusten ist wegen unklarer Zuordnung der Symptome schwierig. Ein Arzt ist zu konsultieren, wenn die Beschwerden länger andauern.

Reizhusten bei Babys – ohne Auswurf

Husten bei Babys ist häufig zu beobachten. Schnelles und stoßartiges Ausstoßen der Luft soll die Atemwege von Fremdkörpern und Verunreinigungen befreien. Im Regelfall ist dieser Husten eher als positive Reaktion zu sehen. Erst wenn sich das Kind nicht beruhigt und auf Dauer von Hustenanfällen geplagt ist, ist die Konsultation eines Arztes dringend zu empfehlen.

Wenn Kinder an Reizhusten leiden

Wenn trockener, kurzer Husten bei Kindern auftritt, sind die Ursachen oft nicht klar zuzuordnen. Lag etwas in der Luft, dass die Atemwege gereizt hat, oder ist es ein erster Hinweis auf eine Infektion, die im Anzug ist. Bei Kleinkindern ist Husten genauso ein Schutzreflex und nötig für die Gesundheit wie bei Erwachsenen. Ihn frühzeitig durch Medikamente oder andere Maßnahmen zu unterbinden, kann das genaue Gegenteil bewirken. Daher sollte auch hier ein Arzt konsultiert werden, wenn der Reizhusten länger anhält. Dieser kann auch hinweise zur richtigen Behandlung geben. Bestimmte Arzneimittel gegen trockenen Husten sind zum Beispiel nicht für Kinder geeignet.

Reizhusten bei Schwangeren

In annähernd allen Fällen, wo keine Erkrankung vorlag, die bereits vor der Schwangerschaft diagnostiziert wurde, sind es Verunreinigungen der Atemwegedie den Reizhusten auslösen. Die Schutzfunktion ist für Mutter und ungeborenes Kind immens wichtig, da mit dem Husten Bakterien ausgeworfen werden. Ein temporärer Reflux kann, vor allem in den letzten Wochen der Schwangerschaft, als Auslöser in Betracht gezogen werden, da sich in dieser Phase der Druck auf den Schließmuskel des Magens erhöht und Magensäure so leichter in die Speiseröhre und den Rachen aufsteigt.

Schon gewusst?

Wenn die Luft in den Wintermonaten sehr kühl ist, verengen sich die Bronchien. Das kann zu Hustenattacken führen. Um den Reizhusten nicht zu verschlimmern, sollte man die kalte Luft draußen meiden.

Tipps und Zusammenfassung: „unproduktiver“ Reizhusten

Die Wanderung zwischen erforderlicher Schutzfunktion und Hinweis auf eine Erkrankung folgt einem schmalen Pfad. Geht man zu früh dagegen vor, wird die Schutzfunktion außer Kraft gesetzt. Wartet man zu lange und findet sich über einen längeren Zeitraum mit dem trockenem Husten ab, kann bereits eine Erkrankung vom Körper Besitz ergriffen haben. Reizhusten schließt niemand aus. Vom Baby über Erwachsene, bis ins hohe Alter, kann das Symptom auftreten.

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Autor

Fabienne Müller
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