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Keuchhusten: Symptome richtig erkennen

Keuchhusten (pertussis) ist eine Erkrankung, die bei uns eigentlich fast nur noch selten vorkommt. Aufgrund der relativen Seltenheit sind die Symptome von Keuchhusten für Laien entsprechend schwer zu deuten und werden oft mit anderen Krankheiten verwechselt. Das macht es insbesondere für kleine Kinder gefährlich, da sie aufgrund  von Schwellungen im Halsbereich in einen lebensbedrohlichen Zustand kommen können. Aber der Reihe nach.

Mann mit Schal hustet in seine Faust

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Der Verlauf von Keuchhusten verläuft in drei Phasen
  • Bei Erwachsenen kommt es nicht immer zum typischen Keuchhusten, sondern zu anhaltendem Husten
  • Keuchhusten kann unbehandelt zu einer Mittelohrentzündung und / oder eine Lungenentzündung führen
  • Es kann zu schweren Hustenattacken kommen

Was sind die Symptome von Keuchhusten?

Eine weitere Frage: Wie erkenne ich Keuchhusten überhaupt? Keuchhusten wird in drei Stadien unterteilt, die den klassischen Verlauf dieser Erkrankung beschreiben.

  • 1. Phase: stadium catarrhale. Ein Katarrh ist eine Entzündung der Schleimhäute der oberen Atemwege. Umgangssprachlich wird eine Erkältung als Katarrh bezeichnet. Und genau so äußert sich das erste Stadium bei Keuchhusten, nämlich wie ein erkältungsbedingter Infekt. Dadurch, dass es so unspezifisch ist, kann niemand ahnen, dass es sich um eine ernstere Erkrankung handelt. Sollten Sie allerdings wissen, dass in Ihrem Umfeld jemand an Keuchhusten erkrankt ist, seien Sie aufmerksam und lassen Sie das im Zweifel von Ihrem Hausarzt abklären. Der Unterschied zu einer Erkältung, bei der Viren beteiligt sind, ist jener, dass Keuchhusten durch Bakterien (bordetella pertussis) verursacht wird. Diese kann man in der Regel gut mit Antibiotika behandeln. Je früher desto besser. Aber wer geht schon gleich zum Arzt, wenn er erkältet ist? Schließlich leidet man in diesem Stadium unter HustenHalsschmerzen und Schnupfen, wie bei einer Grippe. In dieser Zeit ist der Keuchhusten hoch ansteckend. Die Symptome von Keuchhusten in dieser ersten Phase halten allerdings bis zu zwei Wochen an.
  • 2. Phase: stadium convulsivum. Jetzt erst beginnt das Leitsymptom, das dem Keuchhusten seinen Namen verdankt. Über den Tag verteilt treten rund 30 Mal krampfartige Hustenanfälle auf, die stakkatoartig klingen. Also kurze, feste Hustenstöße rasch hintereinander. Nach jedem Hustenanfall holen die Betroffenen keuchend Luft. Diese Hustenanfälle gehen sogar so weit, dass es zu Würgereiz und Erbrechen kommen kann. Gerade für Kinder ist das sehr belastend. Außerdem hat der Hustenreflex so eine Stärke, dass enormer Druck auf den Brustkorb ausgeübt wird, wodurch es zu einem Brechen der Rippen kommen kann. Sehr starke Halsschmerzen sind besonders bei Kindern ein weiteres Symptom bei Keuchhusten sowie Fieber. Und diese Phase geht nicht rasch vorbei, sondern hält sich vier bis sechs Wochen.
    Ausgesprochen gefährlich ist der Keuchhusten bei Säuglingen. Die heftigen Hustenattacken können dazu führen, dass das Kind nicht mehr atmet. Der Kehlkopf der Kleinen ist winzig und so führt eine Schwellung rasch zu einer derartigen Verengung der Luftröhre, dass es zu einem lebensbedrohlichen Zustand kommt. Da ist es wichtig, gerade bei kleinen Kindern zeitnah den Kinderarzt aufzusuchen, wenn sich eine vermeintliche Erkältung länger zieht als gewohnt.
  • 3. Phase: stadium decrementi. Jetzt werden die Hustenanfälle zunehmend schwächer und es besteht keine Ansteckungsgefahr mehr. Wurde der Keuchhusten bis dahin nicht behandelt, kann es bis zu zehn Wochen dauern, ehe er endlich überstanden ist.
Junge bekommt von seiner Mutter einen Löffel Hustensaft

Mittel gegen Keuchhusten

Keuchhusten kann besonders für Kleinkinder gefährlich werden. Doch welche Mittel können helfen das Leiden bei Keuchhusten lindern.

Kleines Mädchen hustet bei einer Ärztin

Keuchhusten bei Kindern

Eine Infektion mit Keuchhusten kann Komplikationen verursachen. Anders als bei Erwachsenen sind die Symptome bei Kindern intensiver.

Schwierigkeiten beim Erkennen von Keuchhusten

Die große Schwierigkeit beim Erkennen dieser Krankheit liegt in erster Linie in der ersten Phase. Doch auch das zweite Stadium kann unspezifisch verlaufen. Vor allem bei Erwachsenen kommt es nicht immer zum typischen Keuchhusten, sondern zu anhaltendem, kontinuierlichem Husten. Dieser Husten zieht sich über einen langen Zeitraum und geht fließend in die dritte Phase über. Kaum jemand denkt, dass er sich eine derartige Infektion eingefangen hat. Entsprechend ist die Behandlung auch nicht darauf ausgerichtet. Der Kontakt zu Kindern oder alten Menschen, die ein schwaches Immunsystem haben, wird folglich nicht gemieden. Die Erreger können sich ungehindert ausbreiten, was gerade für Säuglinge besonders gefährlich ist. Bei den Erwachsenen kann pertussisunbehandelt in eine Mittelohrentzündung und / oder eine Lungenentzündung übergehen. Da der Körper durch die bereits wochenlange Symptomatik des Keuchhustens geschwächt ist, schlägt eine Lungenentzündung besonders hart zu. Nicht selten kommt es zu einer Blutvergiftung (Sepsis), die eine intensivmedizinischen Behandlung nötig macht. Eine Sepsis kann durch Organversagen tödlich enden.

Auch Erwachsene können unter Keuchhusten leiden. Der Krankheitsverlauf ist bei Kindern aber meistens schlimmer. Bei viele Erwachsene wird Keuchhusten nicht erkannt, er ist aber dennoch ansteckend und kann auf Kinder übertragen werden.

Auch Erwachsene können unter Keuchhusten leiden. Der Krankheitsverlauf ist bei Kindern aber meistens schlimmer. Bei viele Erwachsene wird Keuchhusten nicht erkannt, er ist aber dennoch ansteckend und kann auf Kinder übertragen werden.

Weitere Keuchhusten Symptome

Junge liegt mit seinem Kuscheltier im Bett und hustet

Bei Kindern und Erwachsenen sollte man bei Keuchhusten zu einem Arzt gehen.

Die sehr schweren Hustenattacken haben mitunter weitreichende Folgen, insbesondere für Kinder. Das Brechen der Rippen, die starken Halsschmerzen und eine Schwellung des Kehlkopfs mit Gefahr des Erstickens wurden bereits erwähnt. Aber ebenfalls kann es zu Inkontinenz führen. Klar: Der massive Druck, der im Körper aufgebaut wird, belastet die Blasenmuskulatur, wodurch Urin abgehen kann. Der Würgereiz und das Erbrechen sorgen dafür, dass der Appetit nachlässt. Gerade Kinder meiden dann das Essen, aus Angst, zu erbrechen oder sich am Erbrochenen zu verschlucken. Der Druck wirkt sich auch auf das Bauchfell aus. Es kann zu Nabelbrüchen oder Leistenbrüchen kommen. Auch eine Ohnmacht ist nicht ausgeschlossen. Atemaussetzer, besonders bei Säuglingen bis zum sechsten Lebensmonat, führen zu einer Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff. Das kann zu Krampfanfällen führen. In deren Folge können dauerhafte Schäden des Seh- oder Hörvermögens auftreten. Auch kann es zu einer geistigen Behinderung kommen.

Die Symptome bei Keuchhusten haben verschiedene Schweregrade. Nicht nur hängt es mit dem Alter der Betroffenen zusammen, sondern auch mit dem Allgemeinzustand. Menschen, die an anderen Erkrankungen leiden, die ihre Körper ohnehin schwächen, sind besonders gefährdet. Jedes Jahr sterben weltweit bis zu 300.000 Kinder an Keuchhusten.

Schon gewusst?

Da Keuchhusten sehr ansteckend ist sollten Sie, so lange zu hause bleiben wie es der Arzt anordnet.

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Autor

Fabienne Müller
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