Hustenstiller gegen Reizhusten

Reizhusten belastet uns manchmal sehr im Alltag. Wenn dann auch noch die Nächte durch ständige Hustenanfälle gestört werden, ist schnelle Hilfe gefragt. Eines der diversen Mittel, um gegen nervigen Husten anzugehen, sind die sogenannten Hustenstiller (Antitussiva). In unserem Artikel erhalten Sie einige hilfreiche Tipps und Informationen rund um das Thema der Hustenstiller.

Aus einem Fläschchen wird Hustensaft auf einen Löffel gegossen

Für Sie zusammengefasst die wichtigsten Infos:

  • Hustenstillende Medikamente werden hauptsächlich bei erkältungsbedingtem Husten angewendet
  • Überlegen Sie mit Ihrem Arzt, ob es andere Gründe für den Husten gibt. Denn dann helfen die Hustenstiller nicht
  • Probieren Sie es zunächst mit Hausmitteln, dann mit pflanzlichen Mitteln und zuletzt mit chemischen Medikamenten
  • Pflanzliche Medikamente bekommen Sie häufig im Drogeriemarkt. Sie haben keine Nebenwirkungen
  • Chemische Hustenstiller wirken im Gehirn, haben aber auch mehr Nebenwirkungen
  • Chemische Mittel aus der Apotheke sind oft Kombinationspräparate, die auch den Schmerz lindern und müde machen, was genutzt werden kann, um besser schlafen zu können
  • Hustenlöser helfen nicht gegen Reizhusten

Wann soll ich Hustenstiller nehmen?

Hustenstiller eignen sich gegen Reizhusten im Rahmen einer Erkältung oder eines grippalen Infekts. Wenn Sie schon diverse Hausmittel gegen Reizhusten ausprobiert haben und auch die üblichen Maßnahmen gegen Husten ergriffen haben, dann können Hustenstiller Erleichterung verschaffen. Reizhusten stört unter Umständen die Nachtruhe sehr. Gerade bei Kindern kann das zur Zerreißprobe werden. Der Körper braucht seine Ruhe. Denn gerade nachts fährt das Immunsystem seine Geschütze auf und bekämpft die Eindringlinge. Das ist auch ein Grund, warum wir nachts noch mehr husten als am Tage.

Allerdings gibt es ja noch andere Gründe für trockenen Reizhusten. Bei folgenden Ursachen für den Reizhusten helfen keine Hustenstiller oder es ist so, dass Sie bloß die Symptome einer anderen Krankheit unterdrücken. Der Reizhusten wird immer wieder kommen, da können Sie noch so viele Tropfen, Pastillen, Hustensäfte oder andere Produkte zu sich nehmen.

  • Schimmel in der Wohnung
  • Sie trinken konsequent zu wenig und leiden immer unter einem ausgetrockneten Rachen
  • Sie singen oder reden viel
  • Sie treiben in der kalten Jahreszeit Sport an der kühlen Luft. Das provoziert einen Hustenreiz, den Sie nicht behandeln müssen.
  • Ein überempfindliches (hyperreagibles) Bronchialsystem, ein (bisher noch nicht erkanntes) Asthma bronchiale oder eine Chronisch-Obstruktive Lungenerkrankung (COPD) als Folge langjährigen Rauchens. Im schlimmsten Falle muss eine maligne Ursache, wie z.B. Lungenkrebs, ausgeschlossen werden.
  • Wenn Sie regelmäßig Schadstoffen wie Chemikaliendämpfen, Staub oder Gasen ausgesetzt sind, helfen auch keine Hustenstiller
  • Eine Infektion mit Spulwürmern kann ebenfalls Husten als Symptom haben. Keine Panik: Das kommt nicht häufig vor.

Grundsätzlich müssen Sie wissen, warum Sie unter dem trockenen Reizhusten leiden. Schließlich nimmt man auch nicht über einen längeren Zeitraum krampflösende Medikamente bei Bauchschmerzen, ohne zu wissen, was eigentlich los ist. Im Rahmen einer Erkältung jedoch kann sich Reizhusten mitunter sehr, sehr lange halten. Lassen Sie von Ihrem Arzt abklären, was die Ursache für den Reizhusten ist.

Wie wirken Hustenstiller?

Hustenstiller lindern den Hustenreiz. Die Atemwege sind durch eine Infektion extrem gereizt und häufig sehr trocken. Innerhalb kürzester Zeit ist der Rachen rot. Das kennen Sie, wenn Sie zum Beispiel Ihrem Kind einmal in den Mund schauen. Ein gereizter Rachen tut sehr weh. Jeder Hustenstoß befeuert den Schmerz. Es kitzelt und kribbelt im Hals.

Hustenstiller wirken dem entgegen. Sie sorgen zum Beispiel dafür, dass sich ein dünner Schleimfilm bildet, der sich sanft über die Schleimhäute legt. Sogenannte Hustenblocker wirken direkt im Gehirn und sorgen dafür, dass der Hustenreiz von dort ausgehend unterdrückt wird.

Ältere Dame nimmt einen Löffel Hustensaft

Hustenlöser

Bei produktivem husten sollte man auf Schleimlöser (Hustenöser) zurückgreifen, denn diese verflüssigen den Schleim und erleichtert das Abhusten.

Hustensaft wird auf einen Löffel gegeben, im Hintergrund ein grünes Blatt

Pflanzlicher Hustensaft

Es gibt auch viele pflanzliche Hustensäfte. Wie diese wirken und welche Vorteile sie gegenüber chemischen Mitteln haben erfahren Sie hier.

Pflanzliche und chemische Hustenstiller - Die Unterschiede

Eine große Frage ist immer: Nehme ich einen pflanzlichen Hustenstiller oder einen chemischen? Grundsätzlich sollten Sie es so handhaben, dass Sie sich von der harmlosesten Variante zu jener vorarbeiten, die am bedenklichsten ist. Also zuerst Hausmittel, dann pflanzliche Mittel und zuletzt chemische bzw. synthetische Mittel.

Pflanzliche Mittel gegen Reizhusten haben keine Nebenwirkungen. Diese wirken nicht zentral, also im Gehirn, sondern vor Ort. Pflanzliche Mittel beinhalten Kräuter wie Spitzwegerich oder Eibisch. Mit Honig und Kandis können Sie sogar selber einen pflanzlichen Hustensaft herstellen. Pflanzliche Arzneien sind rezeptfrei, gibt es sowohl in der Apotheke als auch in Drogeriemärkten und in fast jedem Discounter.

Chemische Hustenstiller blockieren häufig das Hustenzentrum im Stammhirn. Dadurch, dass sie sich auf das zentrale Nervensystem auswirken, gibt es Nebenwirkungen wie Übelkeit, Unruhe, Müdigkeit oder noch schwereres. Häufig gibt es in dieser Kategorie Präparate, die aus der Kombination mit Schmerzmitteln wie Paracetamol bestehen. Diese Hustenblocker gibt es sowohl für Erwachsene als auch Kinder rezeptfrei oder rezeptpflichtig. Die rezeptfreien Medikamente haben in der Regel etwas weniger Nebenwirkungen. Pentoxyverin kann zum Beispiel kurzfristig gegen Reizhusten eingesetzt werden. Ebenfalls rezeptfrei erhältlich sind Präparate mit dem Wirkstoff Dextromethorphan.

Hustenstiller können Sie auch vor dem Schlafengehen oder in der Nacht anwenden um den Hustenreiz zu lindern und um erholsam schlafen zu können. Schleimlöser sollten Sie besser nicht am Abend nehmen, da dann an Schlaf kaum zu denken ist.

Hustenstiller können Sie auch vor dem Schlafengehen oder in der Nacht anwenden um den Hustenreiz zu lindern und um erholsam schlafen zu können. Schleimlöser sollten Sie besser nicht am Abend nehmen, da dann an Schlaf kaum zu denken ist.

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Wie nehme ich Hustenstiller ein?

Mann nimmt einen Löffel Hustensaft zu sich

Chemische Hustenstiller eignen sich nicht für Menschen mit chronischen Lungenkrankheiten wie Asthma

Medikamente, die den Hustenreiz lindern, gibt es in diversen Applikationsformen. Ein dickflüssiger Sirup legt sich wunderbar auf die gereizte Rachenschleimhaut. Sie merken direkt, wie er wirkt. Lutschpastillen können Sie immer und überall dabei haben. Eine etwas flüssigere Lösung ist häufiger bei den synthetischen Arzneien zu finden. Hier tritt die Wirkung nach etwa einer halben Stunde auf. Wie Sie die Medikamente einnehmen, ist Ihnen überlassen. Finden Sie heraus, was für Sie am besten ist. Kinder mögen zum Beispiel den meist zuckrigen Sirup lieber als bittere Tropfen.

Hustenstiller oder Hustenlöser - was sollte man beachten?

Zwischen diesen beiden Medikamentengruppen gibt es deutliche Unterschiede. Hustenstiller werden gegen Reizhusten eingesetzt, Hustenlöser bei produktivem Husten, um die Schleimproduktion anzuregen oder das Sekret zu verflüssigen. Nutzen Sie nicht beide Mittel gleichzeitig. Lassen Sie sich am besten von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten, wenn Sie unsicher sind.

Schon gewusst?

Hustenstiller kommen insbesondere dann bei kleinen Kindern zum Einsatz, wenn sie durch den Dauerhusten sehr erschöpft und kraftlos sind und sie aufgrund des Hustens nicht mehr schlafen können.

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