Hustensaft - alles was Sie darüber wissen sollten
Hustenanfälle sind oft störend. In der Nacht lassen sie Sie nicht schlafen, tagsüber strafen uns die Blicke unserer Mitmenschen, wenn wir uns bellend von der Erkrankung oder einem Fremdkörper in den Atemwegen befreien möchten. Auf der einen Seite unangenehm in jeder Situation, auf der anderen Seite dringend erforderliche Schutzfunktion des Körpers.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Husten hat eine wichtige Schutzfunktion, weil er schädliche Fremdkörper, Bakterien und Viren entfernt
- Hustensäfte wirken symptomatisch: keimhemmend, entzündungslindern und / oder lockern hartnäckigen Schleim
- Antitussiva sind reizlindernd, während Espektoranzien den Schleim lockern und ein Abhusten erleichtern; sie sollten keinesfalls gemeinsam genommen werden
- Kindern sind Hustensäfte mit Bedacht zu verabreichen, pflanzliche Mittel sind die bessere Alternative
Was ist das Gute am Husten, welche wichtige Schutzfunktion hat er?
Unsere Lunge, das Atemzentrum unseres Körpers, verarbeitet täglich bis zu 15.000 Liter Luft. Da ist es nachvollziehbar, dass Fremdstoffe in die Atemwege gelangen, die dann mit hoher Geschwindigkeit (bis zu 400 Km/h), zusammen mit viel Luft, ausgestoßen werden.
So ist es auch bei Erkrankungen. Bakterien und Viren lösen über sogenannte Rezeptoren den Hustenreflex aus. Dadurch versucht der Körper sich dieser unbeliebten Gäste zu befreien. Bei Erkrankungen bildet sich auch Schleim, der ebenfalls mit dem Husten ausgestoßen wird. Hustensäfte werden eingenommen, um die Symptome zu lindern oder die Ursachen zu bekämpfen. Insgesamt senken sie die Hustenanfälle zumindest auf ein erträgliches Maß.
Welche Hustensäfte, lindern Husten und Hustenanfälle
Hustensäfte sind in Abhängigkeit von ihren Wirkungen zu klassifizieren und in Kategorien einzuteilen:
- keimhemmende Hustensäfte bei bakteriellen Erkrankungen
- entzündungslindernde Säfte bei Entzündungen der Atemwege
- Hustensäfte, die den Schleim verflüssigen, wenn er sehr zäh und hartnäckig ist und sich nicht lösen will
In der Wirkung hängt es im Wesentlichen davon ab, ob der Hustensaft die Symptome lindert oder auch die Ursachen bekämpft.
Hustenlöser
Ist der Husten produktiv, empfiehlt es sich einen Schleimlöser (Hustenlöser) zu nehmen. Dieser verflüssigt den Schleim und erleichtert das Abhusten.
Hustenstiller
Bei trockenem Husten, der auch Reizhusten genannt wird, sollte man einen Hustenstiller nehemen. Dieser sorgt für eine Linderung des Hustenreizes.
Wie wirken die verschiedenen Hustenstiller/Hustenlöser
Es gibt eine ganze Menge guter Produkte an Hustensäften. Sie bringen Hilfe, indem sie den Husten stillen oder Krämpfe und Schleim lösen. Am Beginn einer Erkältung ist meist trockener Reizhusten vorherrschend, im weiteren Verlauf bildet sich dann Sekret, das mit dem Husten ausgeworfen wird.
- Hustenstiller (Antitussiva): unterdrücken den Hustenreiz und werden oral eingenommen. Sie vermindern die Häufigkeit der Hustenanfälle und dämpfen den Husten. Es sind meist Medikamente und Wirkstoffe, die unabhängig von der Ursache, also symptomatisch wirken.
- Schleimlösende Hustensäfte (Expektoranzien): kommen zum Einsatz, wenn sich im Laufe der Erkrankung schon Sekret gebildet hat. Nun sollten Sie am besten eventuelle Hustenstiller absetzen, denn der Auswurf von Schleim befördert auch die Krankheitserreger aus dem Körper. Deshalb hält man sich die Hand oder ein Taschentuch vor den Mund, wenn man von einem Hustenanfall geplagt wird. Es ist also ein Prozess der Selbstreinigung, daran sollten Sie immer denken, auch wenn der Sekretauswurf nicht gerade appetitlich ist. Jedes Aushusten bringt sie der Gesundung näher, bzw. verhindert das Eindringen von Bakterien oder Viren.
Schleimlöser wirken dadurch, dass der Schleim verflüssigt wird. Das funktioniert nur dann, wenn der Flüssigkeitshaushalt des Körpers ausgeglichen ist. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie in der akuten Phase viel trinken.
Sehr oft führen Fremdkörper in den Atemwegen zu Hustenanfällen. Der Organismus will die Atemwege befreien. Ein Beispiel dafür sind Erdnüsse. Man genießt sie vor dem Fernseher und wacht in der Nacht durch quälenden Hustenreiz auf. Am besten in kleinen Schlucken warmes Wasser trinken und einen kleinen Löffel Hustenstiller nehmen. Der Reiz wird gelindert, die Überreste ausgespült.
Sehr oft führen Fremdkörper in den Atemwegen zu Hustenanfällen. Der Organismus will die Atemwege befreien. Ein Beispiel dafür sind Erdnüsse. Man genießt sie vor dem Fernseher und wacht in der Nacht durch quälenden Hustenreiz auf. Am besten in kleinen Schlucken warmes Wasser trinken und einen kleinen Löffel Hustenstiller nehmen. Der Reiz wird gelindert, die Überreste ausgespült.
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Sind verschiedene Hustensäfte bei unterschiedlichen Hustenarten empfehlenswert?
Bei Kindern sollte man die Einnahme eines Hustensafts am besten mit dem Arzt absprechen.
Hustenanfälle haben unterschiedliche Ursachen. Deshalb gibt es nicht nur ein „Allheilmittel“. Bei der Auswahl ist als erste Unterscheidung die Frage: trockener (unproduktiver) Husten oder Auswurf von Schleim.
Während Hustenstiller beim Reizhusten ihr Gutes tun, ist genau das Gegenteil der Fall, wenn es um Husten mit Auswurf geht. Denn der Auswurf dient der Reinigung und sollte nicht unterdrückt werden. Bei produktivem Husten sollten hingegen Hustenlöser verwendet werden.
Produktiver Husten mit Schleimauswurf der gelblich ist, weist auf eine bakterielle Erkrankung hin. Weißlicher Auswurf hingegen, ist das Kennzeichen eines viralen Infekts. Ursache ist eine Erkältung oder Bronchitis. Husten ist so gesehen keine eigene Krankheit, sondern Symptom und Begleiterscheinung einer tieferliegenden Erkrankung oder Bedrohung des Körpers. Deshalb sind die Arzneimittel unterschiedlich und von ihrem Wirkstoff abhängig einzunehmen. Während bakterielle Infekte (bspw. Lungenentzündung) für eine Behandlung mit Antibiotika geeignet sind, helfen diese bei viralen Erkrankungen (bspw. Grippe, Erkältung) gar nicht.
Wie wirken die enthaltenen Wirkstoffe, was ist bei Einnahme der verschiedenen Produkte zu beachten?
Auch bei Hustenstillern und -lösern können, abhängig vom Wirkstoff Nebenwirkungen auftreten. Der empfohlene Blick auf den Beipackzettel, die Frage an Arzt oder Apotheker kann vor unrichtiger, unwirksamer Medikamentation bewahren.
- Antitussiva lindern Reizhusten unabhängig von der Ursache. Sie können aber auch zu Müdigkeit, Verstopfung und Atembeschwerden führen. Die Wechselwirkung mit anderen Medikamenten ist genau zu prüfen. Die verwendeten Wirkstoffe sind:
- Dextromethorphan: senkt die Reizschwelle im Hustenzentrum
- Dropropizin: dämpft den Hustenreiz durch einen Film, der sich über die Schleimhäute legt. Hat entkrampfende Wirkung auf die Bronchien und erleichtert das Atmen.
- Pentoxyverin: erweitert die Bronchien und erhöht die Reizschwelle im Hustenzentrum (gute Wirkung auch bei Asthma und COPD).
- Eibischwurzel: ist ein pflanzlicher Wirkstoff, der sich schützend auf die gereizte Schleimhaut im Rachen legt und diese beruhigt.
- Expektoranzien lösen den Schleim und fördern den Auswurf. Medikamente, mit schleimlösender Wirkung, basieren auf Wirkstoffen, wie:
- Acetylcystein (ACC) verflüssigt das Sekret und erleichtert das Abhusten. Langandauernde Erkrankungen der Atemwege (chronische Bronchitis, COPD) werden ebenfalls mit diesem Wirkstoff behandelt.
- Ambroxol wirkt bei zähflüssigem Schleim. Akute und chronische Bronchitis können ebenfalls damit behandelt werden. Ambroxol hat leichte betäubende Wirkung und mildert daher auch Halsschmerzen.
- Bromhexin regt die Schleimproduktion an und verflüssigt diesen. Der Wirkstoff aktiviert auch die Flimmerhärchen der Lunge, das Abhusten wird erleichtert.
- Guaifenesin: Einsatz bei Husten, der durch Erkältung ausgelöst wird und bei akuter Bronchitis.
Schon gewusst?
Husten kann zu verschiedenen Tageszeiten und Situationen auftreten. Wenn nach einer Woche Selbstmedikamentation keine Besserung eintritt, treten Sie am besten den Gang zum Arzt an.
Gibt es spezielle Hustensäfte für Kinder?
Spezielle Hustensäfte, die für Kinder empfohlen werden, sind meist Hustenstiller auf Basis von Codein oder Noscapin (Antitussiva). Ihre Wirkung ist beruhigend und symptomatisch. Ob sie tatsächlich helfen, ist umstritten.
Pflanzliche Stoffe werden immer wieder genannt: Fenchel, Thymian, Efeu-Extrakt, Eibisch oder Spitzwegerich. Die Wirkung ist auch bei diesen unklar und nicht nachgewiesen. Dennoch werden sie gerne bei Kindern verwendet, da die Nebenwirkungen hierbei meist geringer sind.
Doch auch Honig und warme Getränke sind immer eine gute Alternative. Brustwickel und Dampfinhalationen haben schon unsere Großmütter ihren Kindern verpasst und damit gute Erfolge erzielt. Vielleicht hilft es auch das Kind einfach liebevoll in den Arm zu nehmen und zu zeigen, dass es geliebt wird und behütet ist. Bekommt man zwar nicht in der Apotheke, ist aber auch nicht rezeptpflichtig.