Wenn Reizhusten Kinder besonders quält

Wenn wir als Erwachsene unter Husten oder Reizhusten leiden, ist das nicht gerade angenehm. Aber in der Regel wissen wir uns irgendwie zu helfen und schaffen es, eine Erkältung zu überstehen. Denn für drohende Erkältungen ist Reizhusten ein typisches Symptom. Aber Kinder und Reizhusten, das geht an die Nieren. Wenn unser kleiner Schatz nachts im Bett liegt und hustet, als gäbe es keinen Morgen, dann trifft uns das häufig mehr als unser Kind. Wer will seine Kinder schon leiden sehen? Starke Medikamente sind bei Kindern nur im Extremfall angebracht. Wie können wir unseren Sprösslingen aber helfen, diesen Reizhusten leichter zu überstehen?

Kleines Mädchen hustet in die Ellenbeuge

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Kinder sind besonders anfällig für Krankheiten, da ihr Immunsystem noch relativ schwach ist
  • Reizhusten ist trocken, das heißt es wird kein Schleim gebildet
  • Besonders häufig leiden Kinder nachts unter Hustenattacken
  • Bei Babys sollte man nicht zu lange warten ehe man zum Arzt geht
  • Bei Kleinkindern können verschiedene Hausmittel angewendet werden
  • Die Einnahme von Medikamenten sollte am besten mit dem Arzt besprochen werden
  • Leidet ihr Kind ganz plötzlich in der Nacht unter starken Hustenattacken und teilweise sogar unter Atemnot so handelt es sich möglicherweise um einen Pseudokrupp Anfall

Reizhusten bei Kindern kommt häufig vor

Vor allem Babys und Kleinkinder fangen sich sehr schnell einen Husten ein. Klar: Ihr Immunsystem ist deutlich schwächer als das von uns Erwachsenen. Abgesehen von krankheitsbedingten Ausnahmen kann unser Körper auf Jahrzehnte an Erfahrung zurückgreifen. Außerdem wissen wir, dass Reizhusten schnell vorbeigeht. Aber Ihr Baby zum Beispiel weiß das nicht. Es wird völlig hilflos von den Symptomen gequält und weiß sich nicht anders zu helfen, als zu schreien.

Wie erkennt man Reizhusten bei Kindern?

Die typischen Symptome sind ganz schnell erklärt:

  • Der Husten tritt vor allem nachts auf
  • Er klingt trocken
  • Der trockene Reizhusten bildet keinen Schleim
  • Die Ursachen sind Viren, daher wird Reizhusten nicht selten von Fieber begleitet.
  • Der Rachen kann gerötet sein, es treten Halsschmerzen auf
  • Der Husten dauert, als Vorbote einer Erkältung, meist bis zu drei Tage

Das war es schon. Weiße Stippchen auf den Mandeln, schwerste Hustenattacken, Atemnot, schleimiger Auswurf und so weiter sind keine Symptome von Reizhusten. Lesen Sie unter Keuchhusten oder Krupphusten nach, ob Ihr Kind unter diesen Symptomen leidet.

Baby bekommt einen Löffel Hustensaft

Reizhusten bei Babys

Sind die Kleinsten von Reizhusten betroffen so ist die Sorge oft groß. Lesen Sie hier, was Sie tun können, wenn Ihr Baby erkrankt ist und wann Sie zu einem Arzt gehen sollten.

Kleiner Junge liegt hustend im Bett

Reizhusten bei Kindern in der Nacht

Vor allem nachts leiden viele Kinder unter starken Hustenattacken. Erfahren Sie hier, wieso diese häufig in der Nacht auftreten und was Sie dagegen tun können.

Tipps gegen Reizhusten bei Kleinkindern

Zunächst ein Wort zu Ihrem Säugling oder dem Baby. Diese Kleinen sind wirklich sehr anfällig für Infektionen. Wir raten Ihnen, mit den Allerjüngsten zum Arzt zu gehen. Bei den Babys kann sich ein Husten rasch zu einer gefährlicheren Infektion ausbreiten. Gehen Sie lieber einmal zu viel als einmal zu wenig zum Kinderarzt, denn sobald die Krankheit etwas schlimmer wird, muss das kleine Kind im Krankenhaus behandelt werden. Das ist etwas, was niemand will.

Ihr Kleinkind sollten Sie natürlich auch im Auge behalten. Aber probieren Sie es erst einmal mit einem Hausmittel Ihrer Wahl. Die Kombination mehrerer Hausmittel ist in jedem Fall vielversprechender.

  • Wenn Ihr Kind bereits am Tag das Husten anfängt, reagieren Sie, indem Sie ihm ausreichend zu trinken geben. Viel trinken hilft in jedem Fall und seien Sie nicht zu streng. Kein Kleinkind können Sie mit reinem Wasser zum vermehrten Trinken anhalten. Seien Sie kreativ. Süße Tees oder zuckerfreie Softdrinks dürfen es ausnahmsweise auch mal sein aber übertreiben Sie es nicht. Tatsächlich gibt es Eltern, die ihren Kleinkindern zuckrige Limonade geben, wenn Sie krank sind. Lassen Sie das. Das Kind gewöhnt sich schnell daran.
  • Manche Kleinkinder trinken noch bis ins Kindergartenalter hin und wieder aus der Babyflasche. Das ist völlig normal und gibt sich mit der Zeit. Wenn Krankheiten auf das Kind zukommen und es leidlich wird, dann lassen Sie es ruhig aus seiner Flasche trinken. In dieser Phase besonders streng zu sein, was Erziehungsmethoden angeht, verursacht nur Stress.
  • Stress ist ein gutes Stichwort. Unruhe und Stress, Streit und Konflikte wirken sich negativ auf den Husten aus. Ihr Kind wird deutlich mehr zu Hustenreiz neigen, wenn es gestresst ist. Fahren Sie einen Gang runter, sorgen Sie für Ruhe. Hoffentlich haben Sie ein schönes Abendritual, wenn es ins Bett gehen soll. Es darf auch mal im Elternbett liegen; keine Sorge, das wird nicht so bleiben.
  • Warme Milch mit Honig. Super lecker und beruhigend. Aber bei trockenem Reizhusten regt die Milch noch etwas Schleimproduktion an und der Honig hat sogar eine antibakterielle Wirkung. Fast kein Kind wird das ablehnen. Aber Vorsicht: Säuglinge und Babys unter einem Jahr dürfen keinen Honig zu sich nehmen. Sie erinnern sich an das deutlich schwächere Immunsystem? Im Honig können Keime bzw. Erreger sein, die für größere Kinder und Erwachsene harmlos sind. Bei Säuglingen jedoch zum sogenannten Säuglingsbotulismus führen können.
  • Wenn Sie die Raumluft etwas anfeuchten, hilft das auch, die Atemwege und die Schleimhäute besser zu durchbluten. Merken Sie sich also: Feuchtigkeit von innen und von außen wirkt sich positiv auf den Reizhusten bei Kindern aus.

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Leidet Ihr Kind in der Nacht ganz plötzlich unter starken Hustenattacken und ringt nach Luft, dann handelt es sich wahrscheinlich um einen Pseudokrupp Anfall. Dann gilt es Ruhe zu bewahren und passende Maßnahmen zu ergreifen. Frische Luft kann hier Wunder bewirken. Am besten informieren Sie sich schon vorsorglich darüber welche Maßnahmen Sie ergreifen sollten, wenn Ihr Kind unter Pseudokrupp leidet.

Leidet Ihr Kind in der Nacht ganz plötzlich unter starken Hustenattacken und ringt nach Luft, dann handelt es sich wahrscheinlich um einen Pseudokrupp Anfall. Dann gilt es Ruhe zu bewahren und passende Maßnahmen zu ergreifen. Frische Luft kann hier Wunder bewirken. Am besten informieren Sie sich schon vorsorglich darüber welche Maßnahmen Sie ergreifen sollten, wenn Ihr Kind unter Pseudokrupp leidet.

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Welche weiteren Hausmittel helfen gegen Reizhusten bei Kindern?

Kleines Mädchen bekommt einen Becher mit Hustensaft

Hausmittel eigenen sich sehr gut um Husten bei Kindern zu lindern. Sollte dies jedoch nicht funktionieren sollten Sie auf Medikamente umsteigen und den Arzt konsultieren.

Wenn Ihr Kind es akzeptiert, dann machen Sie ihm mal einen warmen Wickel, wenn es sich ins Bett legt. Dazu binden Sie ihm einen warmen Lappen mit ätherischen Ölen um den Brustkorb. Darüber kommt ein trockenes Handtuch, sonst ist alles nass. Die Wärme und die ätherischen Dämpfe regen die Durchblutung der Bronchien an und erweitern die Lungengefäße.

Stellen Sie selber einen Hustensirup her. Köcheln Sie eine Zwiebel mit Zucker, Kandis oder Honig und lassen Sie es eindicken. Bitte gießen Sie die Brühe durch ein Handtuch, sonst bleiben Zwiebelstückchen zurück. Das gibt einen Sirup, der sich wie ein Schutzfilm über die gereizten Schleimhäute legt.

Soll ich Medikamente gegen Reizhusten bei Kindern anwenden?

Machen Sie es Ihrem Kind nicht unnötig schwer. Wenn die Hausmittel nichts bringen, dann greifen Sie ruhig auf Medikamente zurück. Probieren Sie es erst mit hustenstillenden Medikamenten aus dem Drogeriemarkt. Eibisch und Spitzwegerich sollten enthalten sein, diese lindern den Hustenreiz. Synthetische Hustenstiller aus der Apotheke sind auch möglich und durchaus effektiv. Aber hier gibt es nun mal auch unerwünschte Wirkungen. Häufig machen hustenstillende Medikamente recht müde.

Schon gewusst?

Für Kinder unter einem Jahr ist Honig übrigens tabu, da dieser bei Babys Säuglingsbotulismus verursachen kann was für die Kleinen gefährlich enden kann.

Wann sollte man mit Kindern zum Arzt gehen?

Oben wurde es bereits erwähnt, dass man mit Säuglingen und Baby nicht zu lange warten sollte. Die Gesundheit Ihres Kindes ist Ihnen wichtig, aber seien Sie nicht zu ehrgeizig. Manchmal muss man professionelle Hilfe in Anspruch nehmen und die Behandlung einem Arzt überlassen. Eigentlich klar, aber tatsächlich ist es so, dass viele Eltern viel zu spät oder gar nicht mit Ihrem Kind zum Arzt gehen, weil sie die Symptome einer schweren Infektion nicht erkennen. Aber Sie kennen diese jetzt:

  • Das Kind entwickelt plötzlich hohes Fieber
  • Der Husten klingt sehr laut und bellend
  • Ihr Kind trübt ein, ist kaum ansprechbar
  • Atemnot zwingt Sie, den Notarzt zu rufen
  • Der Reizhusten dauert länger als drei Tage
  • Ihr Kind leidet unter starken Schmerzen im Brustkorb
  • Die Lymphknoten am Hals schwellen an, die Mandeln sind eitrig belegt

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