Hustensaft für Babys

Sowohl trockener Reizhusten als auch produktiver Husten ist für alle Betroffenen je nach Schweregrad eine enorme Belastung. Doch gerade für Babys und Säuglinge stellt sich hier oft die Frage, ob man das Leiden der Kleinen durch Hustensäfte nicht rascher lindern kann. In unserem Artikel erfahren Sie, was im Umgang mit Babys und Husten wichtig ist, wenn Sie auf einen Hustensaft zurückgreifen möchten. Ab wie vielen Monaten Ihr Baby überhaupt einen Hustensaft nehmen darf, was es zu beachten gilt und ob pflanzliche oder chemische Medikamente die bessere Wahl sind.

Baby bekommt einen Löffel Hustensaft

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Kinder, die jünger als 24 Monate sind, sollten immer zum Kinderarzt gehen, wenn sie länger unter Husten leiden
  • Geben Sie niemals Ihrem Säugling oder Baby Hustensaft ohne Rücksprache mit dem Arzt
  • Sie müssen wissen, ob Ihr Kind unter Reizhusten oder produktivem Husten leidet
  • Bestimmte Inhaltsstoffe sind für Babys gefährlich. Honig, Kampfer, Menthol, Alkohol oder Antihistaminika sind tabu
  • Pflanzliche Hustensäfte haben normalerweise keine Nebenwirkungen
  • Chemische Hustensäfte haben Nebenwirkungen, die aber auch den Schlaf fördern und den Schmerz lindern

Wann kann mein Baby einen Hustensaft nehmen?

Bei Erwachsenen gibt es nur wenig Einschränkungen außer bei speziellen Lungenkrankheiten. Die meisten Kleinkinder können die frei verkäuflichen Hustensäfte ab 2 Jahren einnehmen. Aber Babys reagieren nicht nur empfindlicher, sondern reagieren auf manche Inhaltsstoffe sogar gefährlich.

Bei Säuglingen sollten Sie keinen Hustensaft verabreichen, ohne die Ursache dafür beim Kinderarzt erforscht zu haben. Schließlich dient der Husten ja auch einem Zweck. Wenn Sie stillen, reicht es oft, dem Baby ein paar Tropfen Muttermilch in die Nase zu träufeln, um die Atemwege frei zu bekommen. Ebenso gibt es milde Nasensprays oder Nasentropfen oder Schleim-Sauger aus der Apotheke oder dem Sanitätshaus. Wenn das Kind freier atmen kann, wird sich der Husten in der Regel rasch beruhigen.

Je jünger Ihr Baby ist, desto vorsichtiger sollten Sie sein mit Hustensäften. Es besteht bei Säuglingen zudem die Gefahr, dass sie sich an dem Hustensaft verschlucken und ihn einatmen. Ein Gang zum Arzt ist hier dringend erforderlich. Nachdem Sie nun aber beim Kinderarzt waren, gibt es etliche Säfte, die sogar für Babys ab 0 Jahren gut geeignet sind. Nun müssen Sie wissen, ob das Kind unter einem Reizhusten oder einem produktiven Husten, der Schleim fördert, leidet. Hier nach richtet sich die Wahl des Medikaments.

Hustenlöser oder Hustenstiller – Was ist der Unterschied?

Hustenstiller oder Hustenblocker werden eingesetzt, wenn Ihre Kinder unter trockenem Reizhusten leiden. Dann klingt der Husten laut und bellend und stört vor allem den Schlaf. Die Kinder weinen viel und wollen auch nicht gerne trinken, weil sie Halsschmerzen haben.

Hustenlöser oder Schleimlöser kommen zum Einsatz, wenn Ihr Baby sich verschleimt anhört. Es brodelt beim Atmen, die Nase läuft, Sie können richtig hören, wie das Sekret in den Bronchien flattert. Hustenlöser regen dazu an, noch mehr Schleim zu produzieren. Schließlich dient der Schleim dem Zweck, die Erreger aus der Lunge zu transportieren. Oder die Medikamente sorgen dafür, dass der Schleim nicht mehr so zäh ist, sondern sich verflüssigt. Dadurch kann er leichter abgehustet werden.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, welcher Hustensaft der richtige ist fragen Sie am besten den Kinderarzt oder in der Apotheke nach.

Welche Inhaltsstoffe sind für Babys nicht geeignet?

Kampfer oder Menthol sind für Säuglinge gefährlich. Die Atemwege der Kinder können sich verkrampfen, was zum Tode führen kann. Ebenso ist Alkohol im Hustensaft gefährlich und bei Babys ein Tabu.

Honig ist zwar ein super Hausmittel gegen Husten, allerdings können sich darin gefährliche Umweltkeime befinden, die bei Kindern unter 1 Jahr zum sogenannten Säuglingsbotulismus führen können.

Viele Präparate, auch für die ganz kleinen Kinder, enthalten Antihistaminika. Diese lindern den Husten, machen müde und beruhigen. Allerdings ist auch hiervon abzuraten, diese Arzneimittel bei Babys anzuwenden. Das Tückische ist, dass diese Medikamente frei verkäuflich sind und viele Eltern den Gang zum Kinderarzt meiden oder auf die lange Bank schieben. Da ist die Versuchung groß, mal gerade etwas aus der Apotheke zu holen. Tun Sie das nicht.

Hustensäfte mit Codein sind inzwischen für Kinder verboten.

Kleines Mädchen hustet in die Ellenbeuge

Husten bei Kleinkindern

Kleinkinder sind öfter an Husten und einer Infektion erkrankt. Das Immunsystem entwickelt die Abwehrkräfte. Bei bestimmten Symptomen sollte allerdings ein Arzt hinzugezogen werden.

Kleines Mädchen sitzt im Bett und trinkt eine Tasse Tee

Hausmittel bei Kleinkindern

Viele Hausmittel können helfen den Husten bei Kleinkindern zu lindern. Einige der wirkungsvollsten Hausmittel, die Sie für die Behandlung ihres Kindes einsetzen können, stellen wir Ihnen hier vor.

Pflanzliche oder chemische Hustensäfte für Babys – Was ist besser?

Grundsätzlich haben pflanzliche Hustensäfte keine Nebenwirkungen. Man kann sie bei älteren Kindern bedenkenlos einsetzen. Bei Säuglingen und Babys jedoch sollte man auch diese Säfte nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt verabreichen.

Chemische Hustensäfte haben deutlich mehr Nebenwirkungen. Häufig sind es Kombipräparate, die zusätzlich den Schmerz lindern und den Schlaf bessern durch die hervorgerufene Müdigkeit als Nebenwirkung. Jedoch sind diese Medikamente mit Vorsicht zu sehen, da sie mitunter im Verdacht stehen, einen plötzlichen Kindstod zu begünstigen.

Beachten Sie grundsätzlich: Wenn Ihr Baby Husten hat, muss es ausreichend trinken. Das hilft gegen vertrocknete Schleimhäute bei Reizhusten und sorgt dafür, dass Schleim vernünftig abgehustet werden kann

Beachten Sie grundsätzlich: Wenn Ihr Baby Husten hat, muss es ausreichend trinken. Das hilft gegen vertrocknete Schleimhäute bei Reizhusten und sorgt dafür, dass Schleim vernünftig abgehustet werden kann

Hustensaft in der Schwangerschaft

Schwangere Frau schneidet eine Paprika in der Küche

In der Schwangerschaft können die meisten Hausmittel problemlos gegen Husten genommen werden.

Es sei hier einmal kurz angerissen, wie es sich mit Hustensaft verhält, wenn Sie einen Kinderwunsch haben oder schwanger sind. Auch, wenn die Geburt des Kindes kurz bevorsteht, wirken sich die Säfte eventuell auf Ihr Kind aus. Pflanzliche Präparate können Sie bedenkenlos nehmen, auch solche mit Honig, Kampfer und den anderen erwähnten Inhaltsstoffen. Bei Chemischen Säften müssen Sie in jedem Fall Ihre Frauenärztin fragen.

Muss ich immer mit meinem Baby zum Arzt?

Wir haben es in diesem Artikel sehr oft erwähnt, aber es muss noch einmal darauf hingewiesen werden. Mit Säuglingen und Babys bis etwa 24 Monate, sollten Sie immer zum Kinderarzt gehen, wenn Sie das Bedürfnis haben, den Husten mit einem Saft zu behandeln. Klar, die Versuchung ist groß, wenn niemand mehr zum Schlafen kommt und das Kleine sogar Fieber bekommt. Die Gesundheit unserer Allerjüngsten liegt uns verständlicherweise am Herzen. Trotzdem sollten Sie bei Babys nicht eigenmächtig handeln. Nebenwirkungen, die bei älteren Kindern und Erwachsenen kaum der Rede wert sind, können bei Säuglingen und Babys mitunter lebensbedrohliche Folgen haben.

Außerdem ist es wichtig, die Ursache des Hustens abklären zu lassen. Suchen Sie daher immer den Kontakt zu Ihrem Kinderarzt, um Krankheiten wie Keuchhusten auszuschließen. Dieser kann nämlich zunächst ähnliche Symptome zeigen wie eine Erkältung. Plötzlich auftretender Husten in der Nacht könnte Pseudokrupp sein. Zu beiden Themen finden Sie auf unserer Seite hilfreiche Informationen.

Schon gewusst?

Wenn Babys produktiven Husten haben, sollte der Hustenreiz der Auftritt nicht zurückgehalten werden. Hustenstiller und Schleimlöser sollte nie gleichzeitig genommen werden.

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Autor

Dr. Verena Ernst
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