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Medikamente gegen Husten

Husten ist eines der Symptome, die man normalerweise gut selbst behandeln kann. Hausmittel mit Honig oder warme Wickel helfen in den meisten Fällen genau so gut wie manche Arzneimittel. Doch es reagiert jeder anders auf die Behandlung seines Hustens. Hausmittel, Homöopathie, pflanzliche oder chemische Medikamente – jeder findet seinen Weg. Und für alle Möglichkeiten gibt es Vor- und Nachteile. In diesem Artikel erfahren Sie einiges über die Medikamente, die bei den verschiedenen Hustenformen genutzt werden können und darüber was Sie bei der Einnahme beachten sollten.

Apotheker nimmt ein Medikament aus dem Regal

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Es gibt Hustenstiller und Hustenlöser („Schleimverflüssiger“)
  • Hustenstiller wirken lokal oder im Gehirn
  • Viel zu trinken hilft besser als Schleimlöser
  • Nicht jeder Husten lässt sich mit Arzneimitteln behandeln. Die Ursache für den Husten muss bekannt sein
  • Wenn Sie Ihren Kindern Medikamente geben wollen, dann lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten

Welche Hustensäfte, lindern Husten und Hustenanfälle

Hustensäfte sind in Abhängigkeit von ihren Wirkungen zu klassifizieren und in Kategorien einzuteilen:

  • keimhemmende Hustensäfte bei bakteriellen Erkrankungen
  • entzündungslindernde Säfte bei Entzündungen der Atemwege
  • Hustensäfte, die den Schleim verflüssigen, wenn er sehr zäh und hartnäckig ist und sich nicht lösen will

In der Wirkung hängt es im Wesentlichen davon ab, ob der Hustensaft die Symptome lindert oder auch die Ursachen bekämpft.

Ältere Dame nimmt einen Löffel Hustensaft

Hustenlöser

Ist der Husten produktiv, empfiehlt es sich einen Schleimlöser (Hustenlöser) zu nehmen. Dieser verflüssigt den Schleim und erleichtert das Abhusten.

Hustensaft wird auf einen Löffel gegeben

Hustenstiller

Bei trockenem Husten, der auch Reizhusten genannt wird, sollte man einen Hustenstiller nehemen. Dieser sorgt für eine Linderung des Hustenreizes.

Verschiedene Medikamente bei verschiedenen Hustenarten?

Es gibt viele Gründe, warum man unter Husten leiden kann. Da Husten, wie erwähnt, nur ein Symptom ist, muss bekannt sein, was die Ursache dafür ist. In den meisten Fällen ist eine Erkältung oder eine Grippe der Grund.

  • Trockener Reizhusten erfordert hustenstillende Präparate. Oft gibt es diese Arzneimittel auch als Kombinationspräparate. Dann sind zum Beispiel noch Mittel gegen Schmerzen wie Paracetamol enthalten. Schließlich ist der Rachen extrem gereizt und wund. Insbesondere Kinder quälen sich damit sehr. Hier hilft ein Hustenstiller, dass die Nacht ruhiger verläuft und sich das erkrankte Kind besser erholen kann.
  • Bei dem produktiven Husten kommen die Hustenlöser zum Einsatz. Tee ist hier das Mittel der Wahl. Gerade dann, wenn durch die Halsschmerzen zu wenig getrunken wird, weil es einfach weh tut. Hustenlöser sollten nicht zur Nacht eingesetzt werden, weil man nachts schließlich schlafen und nicht abhusten möchte.
  • Allergischer Husten erfordert kein klassisches Hustenmedikament. Der Körper überreagiert auf bestimmte Stoffe und die Rezeptoren in den Schleimhäuten senden falsche Befehle. Hier gilt es, neben der Reduzierung oder Beseitigung der Allergene auf Antihistaminika zurückzugreifen. Allergiker kennen sich damit aus. Loratadin oder Cetirizin sind hier die gebräuchlichsten freiverkäuflichen Präparate. Aber Achtung: Manche Arzneimittel schränken die Fahrtüchtigkeit ein.
  • Medikamente bei COPD (= Chronisch obstruktive Atemwegserkrankung, nach langjährigem Rauchen) nehmen Sie nur nach Absprache mit Ihrem Arzt, möglichst einem Lungenfacharzt, ein. Diese erweitern die Bronchien und erleichtern das Abhusten des zähen Sekrets.
  • Bei Raucherhusten können Sie auf schleimlösende Arzneimittel zurückgreifen. Allerdings werden Sie diesen Husten ohne eine Rauchentwöhnung niemals los. Es bringt wenig, auf ewig die Symptome zu bekämpfen, wenn die Ursache nicht behandelt wird.

Weitere Erkrankungen, bei denen Husten ein Symptom ist, wie Asthma, Lungenkrebs, Tuberkulose, Schadstoffe wie Schimmel oder Stäube, Herzschwäche, chronischer Reflux und so weiter müssen alle vom Arzt abgeklärt werden. Hier verschwindet der Husten nur, wenn die Ursache bekämpft wird. Gleiches gilt auch für Pseudokrupp oder Keuchhusten. Zu diesen Themen finden Sie auf unserer Seite weitere hilfreiche Informationen.

Den Husten, wenn man sich verschluckt hat, nervös ist oder Sport gemacht hat, muss man nicht behandeln.

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Akuter Husten lässt sich medikamentös gut behandeln. Chronischen Husten sollten Sie immer von Ihrem Arzt auf seine Ursache hin abklären lassen. Nur dann können die richtigen Medikamente eingesetzt werden.

Akuter Husten lässt sich medikamentös gut behandeln. Chronischen Husten sollten Sie immer von Ihrem Arzt auf seine Ursache hin abklären lassen. Nur dann können die richtigen Medikamente eingesetzt werden.

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Welche Medikamente gibt es gegen Husten?

Ältere Frau und junges Mädchen lesen eine Packungsbeilage

Im Alter sollten Sie bedenken welche Medikamente Sie zu sich nehmen, fragen Sie deshalb Ihren Arzt oder Apotheker

Zunächst schauen wir uns einmal die Darreichungsform (Applikationsformen) der Arzneimittel an. Diese gibt es als Tabletten, als Kapseln, Brausetabletten, Pulver, Saft oder Sirup.  

Bei den Medikamenten gegen Husten unterscheidet man zwischen Hustenstillern (Hustenblocker) und Hustenlösern, die je nachdem ob es sich um einen trockenen oder einen produktiven Husten handelt, angewendet werden.

Wie wirken die Medikamente?

  • Hustenstiller (Antitussiva) mit pflanzlichen Wirkstoffen beruhigen die gereizten Schleimhäute. Lokal wird die Schleimhaut in Rachen und Hals zum Beispiel durch einen künstlich erzeugten dünnen Schleimfilm geschützt. Chemische Hustenstiller stillen zwar auch den Husten, wirken aber in der Regel zentral, also im Gehirn. Dort, im Stammhirn, wird das Hustenzentrum gedämpft. Ein Nebeneffekt davon kann eine beruhigende Wirkung sein. Arzneimittel, die zentral wirken, sind immer chemisch und haben leichte bis schwere Nebenwirkungen. Einige frei verkäufliche Arzneien sind auch für Kinder geeignet. Codein oder Dextromethorphan hingegen dürfen manchen Personengruppen gar nicht erst verabreicht werden.
  • Hustenlöser (Expektorantien) werden eingesetzt, wenn die Bronchien verschleimt sind. Egal aus welchen Gründen. Sie tragen dazu bei, dass sich das zum Teil zähe Sekret verflüssigt und leichter abgehustet werden kann. Oder sie regen die Schleimproduktion an. Hustenlöser werden allerdings immer seltener verschrieben. In Studien ließ sich keine deutliche Wirkung nachweisen. Mit einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr werden deutlich bessere Ergebnisse erzielt.

Gibt es spezielle Präparate gegen Husten für Kinder?

Erwachsene können mit hohen Wirkstoffdosen in den meisten Fällen viel besser umgehen als Kinder, erst recht als Babys und Säuglinge. Da aber gerade die Kleinsten durch starken Husten besonders geschwächt werden können, gibt es hier ein breites Angebot an Arzneien. Kindgerechte Arzneien erhalten Sie in Ihrer Apotheke. Verabreichen Sie Ihrem Kind nicht einfach einen Hustensaft, der eigentlich für Erwachsene gedacht ist. Hier ist Vorsicht geboten. Eigentlich sollte das klar sein, aber jeder kennt die Situation: Das Kind ist plötzlich krank, natürlich am Wochenende, und zuhause ist noch der Rest eines Medikaments, das man selber irgendwann mal verordnet bekommen hat. Die Versuchung ist groß, in der Nacht „mal gerade“ darauf zurückzugreifen.

Schon gewusst?

Laut Öko-Test ist die Wirksamkeit vieler Hustenmittel kaum nachweisbar. Pflanzliche Hustenmittel haben chemischen gegenüber einen Vorteil.

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Autor

Martin Diekmann
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